Irgendwo muß der Kram, den man so mit sich rumschleppt untergebracht werden. Der eine pöngelt gerne etwas mehr mit sich herum, der andere halt etwas weniger. Eine gescheite Tasche kann aber so gut wie jeder gebrauchen. Die Erfahrungen, die ich mit zwei typischen Vertretern der Marke Vision gemacht habe, möchte ich gerne mit Ihnen teilen. Beide Taschen versprechen eine mehr oder weniger gute Wasserdichtigkeit und verwenden die gleichen Materialien.
Das Vision Aqua Sling Pack
Das Sling Pack besitze ich nun schon seit ein paar Jahren und ich nutze es immer dann, wenn ich relativ wenig Zeugs mit mir herumschleppen will aber auf dem Rückweg vielleicht noch ein-zwei Forellen transportieren möchte. Das Sling Pack hat ein großes Hauptfach sowie ein kleineres Nebenfach. Beide Fächer sind von außen über abgedichtete Reißverschlüsse zugänglich. Im Inneren der Fächer befindet sich jeweils ein eingenähtes Netzfach, wodurch einem zumindest eine grobe Sortierung seiner Kleinteile gelingt.
Im kleineren Fach bekomme ich problemlos alles unter, was ich auch in den kleinen Taschen transportiere, die ich sonst benutze. Das große Fach lasse ich in der Regel frei oder nutze es um eine kleine Wasserflache oder auch mal einen Faltkescher unterzubringen. Eigentlich nutze ich das große Fach aber um darin eine gefangene Forelle transportieren zu können. Natürlich wird jede Forelle zuvor nochmal zusätzlich in Zeitungspapier oder einer Plastiktüte eingewickelt. Gut, ich könnte mir natürlich auch so’n Weidekörbchen umschnallen, will ich aber nicht.
Das Vision Aqua Day Pack (Rucksack)
Möchte man abgesehen vom Angelzubehör vielleicht noch eine Kamera oder ein auch paar Bierchen transportieren, dann halte ich einen wasserdichten Rucksack für angebracht. Da ich mit dem Vision Aqua Sling Pack sehr zufrieden bin, habe ich mir Mitte Dezember auch noch den Rucksack aus der gleichen Reihe gegönnt.
Den Rucksackverschluß kannte ich bereits von Packsäcken fürs Kanuwandern. Die Technik ist einfach und eigentlich auch absolut zuverläßig. Durch ein Aufrollen des Rucksackes (bzw. Packsackes) wird die Öffnung luft- und wasserdicht verschlossen. Bei meinen Packsäcken hatte ich noch nie Bedenken, darin eine Kamera oder andere empfindliche Wertgegenstände zu transportieren.
Nun habe ich seit etwa sechs Wochen den „Aqua Day Pack“-Rucksack, der sich abgesehen von der Farbe in Tauglichkeit und Funktion „eigentlich“ nicht vom bewährten Sling Pack unterscheiden sollte.
Tja, „eigentlich“…, denn ziemlich enttäuscht musste ich feststellen, daß ich hier qualitativ zwei völlig unterschiedliche Produkte erworben hatte. Während das Sling Pack trotz mehrerer Jahre regelmäßiger Nutzung kaum Gebrauchsspuren aufweist, ist der Rucksack bereits nach sechs Wochen reif fürs Recycling!
Wie man auf den Bildern unschwer erkennen kann, bricht die Verbindung aus Stoff und Gummierung dort auf, wo der Rucksack zwecks Verschließens aufgerollt wird. Geschähe dies nach einigen Jahren der Nutzung, wäre das als normaler Verschleiß durchaus akzeptabel, nach sechs Wochen kann ich das allerdings nicht akzeptieren.
Aber nicht nur dort, wo man – zumindest nach einer längeren Zeit – Verschleiß erwarten würde, sondern auch an den Klebestellen löst sich der Rucksack viel zu schnell auf.
Wie soll der Rucksack bitte aussehen, wenn man ihn tatsächlich mal eine ganze Saison verwendet? Wenn man mit ihm durchs Gestrüpp läuft oder eine kleine Klettereinlage einlegen muß oder ihn gar am Ufer ablegt!? Für mich muß ein Rucksack, der explizit fürs Fliegenfischen beworben wird, eine gewisse Outdoortauglichkeit aufweisen. Diese kann ich beim Vision Aqua Pack leider nicht erkennen.
Fazit: Note 2 für das Sling Pack und Note 6 für das Day Pack
Ich weiß nicht, ob die Sling Packs neueren Datums ebenfalls in der Qualität nachgelassen haben aber im Vergleich zum alten (braunen) Sling Pack ist der neue Rucksack leider nicht zu empfehlen.
Nachtrag Juni 2023
Ich habe nach einem Umtausch den zweiten Rucksack runtergerockt. Es ist also davon auszugehen, daß das Teil schlichtweg nicht zu empfehlen ist.