Der eigene Forellenbach

Ein Traum vieler Fliegenfischer ist es oft, ein eigenes Fischwasser zu besitzen. Die Diskussionen im eigenen Angelverein über die hundertste Regel, eine nie endende Debatte über catch und release und die Erkenntnis, dass der Top Spot gerade dann befischt wird, wenn man gerade selber dort angeln möchte, können ermüdend sein. Umso reizvoller ist der Gedanke eines eigenen Fischwassers, mit eigenen Regeln. Soweit so gut. Schwierig wird es dann, wenn man mitten im Ruhrgebiet wohnt und das Gewässer schnell erreichbar sein soll. Zudem stellt sich die Frage der Finanzierbarkeit.

Von Anfang an war klar, es wird also kein perfekter Mittelgebirgsfluss, sondern eher ein Bach. Die einzige Voraussetzung war, neben einer schnellen Erreich- und Finanzierbarkeit, ein solider Forellenbestand. Aber gibt es so etwas in unserer Gegend. Bäche…na klar, die gibt’s. Aber sind die lohnenswert befischbar und auch pachtbar. Wer könnte es besser wissen, als die die Untere Fischereibehörde.

Also, Kontakt aufgenommen und der vermeintliche Traum schien schneller in Erfüllung zu gehen als geglaubt.

Einige Wochen später standen wir zum ersten mal an unserem exklusiven Forellenbach. Zumindest wurde uns das Vorkommen von Forellen versprochen. Zu sehen war auf dem ersten Blick nichts. Sonderlich breit war er auch nicht. Vielleicht 2- 2,5 m an den bereitesten Stellen. Allerdings ist der Bach überraschend idyllisch gelegen. Die erste Begehung war natürlich von Aufregung geprägt, brachte aber auch die erste Ernüchterung. Wenn man in diversen Fachzeitschriften schon mal vom grünen Tunnel liest, dies war hier die Superlative. Große Teile des Bachs sind mitten im Wald gelegen. Auch die Durchgängigkeit des Gewässers ist auf gerade mal 1,5 km Strecke zweimal unterbrochen. Eine Fliege zu platzieren ist hier wirklich eine Herausforderung.

Die nun entscheidende Frage: Gibt es Fisch? Eine kurze Spinnrute mit einem Spinner in Größe 2 und Einzelhaken sollte die Erkenntnis bringen.  Und es gab Fisch. Schön gefärbte Bachforellen in verschiedenen Größen bis max. 30 cm. Die Fische standen versteckt zwischen Wurzeln und mussten regelrecht rausgelockt werden.

Wir haben den Vorteil dieses wunderschöne Stück Natur erst einmal für ein Jahr zu pachten. So ganz warm sind wir mit dem Gewässer noch nicht geworden. Das Fliegenfischen ist wirklich schwierig. Wir schauen mal, ob der Bach sich zum festen Swish&Flick- Bach etabliert.

Hier habt ihr ein paar Eindrücke.

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