Fliegenfischen im Sauerland

Wie üblich bei meinen Urlauben drohte auch dieses mal ein kleines Desaster zu werden. Bereits in den Tagen vor unserer Anreise wurde vor schweren Unwettern gewarnt. Mit einer Gänsehaut erinnerte ich mich an Greta Thunbergs düstere Vorahnung aus dem Jahr 2018:

“A top climate scientist is warning that climate change will wipe out humanity unless we stop using fossil fuels over the next five years.” 

Greta Thunberg (Juni 2018) factcheck.org

Am Tag bevor wir unsere Hotelzimmer beziehen wollten, kannte der Pegel der Wenne eigentlich nur eine Richtung.

Als knallharte Burschen haben wir natürlich trotzdem die Anreise gewagt und wurden dafür zunächst mal mit sehr freundlichem Wetter im schönen Sauerland belohnt. Der Pegel war allerdings immer noch so hoch, daß beim Waten im Wasser die eine oder andere Situation nur mit viel Glück trocken überstanden wurde, auf dem kleinen Flüßchen war einfach noch zu viel Druck. Den kompletten Vormittag gingen wir leider leer aus, so daß wir uns erstmal dazu entschieden etwas gutes zu essen und bei einem Bierchen den Hoteleigenen Biergarten zu inspizieren.

Gegen Abend haben wir uns dann nochmal ans Wasser begeben und tatsächlich gelang es Florian mit einer Trockenfliege noch ein paar Forellen zu fangen. Ich hatte natürlich das falsche Muster gewählt und ging wieder leer aus. Das Geheimnis, statt Eintagsfliegenmuster auf Köcherfliege umzusteigen verriet er mir dann gnädigerweise am Folgetag.

Am nächsten Morgen war der Pegel bereits etwas gesunken und so gelang mir diesmal der erfolgreiche Einstieg. Mit kleinen Nymphen ging es plötzlich Schlag auf Schlag. Über den Tag wurden so einige schöne Äschen und auch ein paar Forellen gefangen. Mit den Köcherfliegen lief es an diesem Abend ebenfalls sehr gut.

Bei den Forellen wurde aber ziemlich schnell offenbar, daß es sich wohl um Besatzfische handeln müsse, so wirklich der Knaller waren sie nicht, somit fiel es mir dann auch nicht schwer, diese für den Räucherofen mitzunehmen.

An der Brücke, die sich in unmittelbarer Nähe des Hotels befindet, darf man als Gastangler übrigens nicht angeln, was durch ein offensichtlich sehr engagiertes Vereinsmitglied von der Brücke aus beobachtend auch sehr penibel kontrolliert wird.

Hotel: „Haus Seemer“

Vom Hotel aus gelangt man mit wenigen Schritten direkt bis an die Wenne. Der Fluß macht ökologisch auf dem von uns beangelten Abschnitt einen guten Eindruck. Neben Wasseramseln und Eisvögeln bietet das Gewässer einen guten Lebensraum für die von uns begehrten Äschen und Forellen. Ein großer Teil des Abschnittes befindet sich unter Bäumen direkt am Waldrand. Genug Platz um bequem zu Werfen ist aber dennoch vorhanden.

Als Gastangler erhält man direkt über das Hotel die Tageskarten zur 4km langen Gaststrecke. Der Preis pro Tag liegt bei 29€ und damit etwa im üblichen Mittelfeld.

Im Hotel – eigentlich sind es zwei Hotels in direkter Nachbarschaft – haben wir uns gut aufgehoben gefühlt. Das Essen war gut und die Angestellten freundlich und hilfsbereit. Hinterm Hotel befindet sich zudem ein kleiner Wohnmobilstellplatz, für Camper sicherlich nicht uninteressant.

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