Taschenlampen von LED Lenser

Hin und wieder kommt es vor, daß man sich an einem unbekannten Gewässer befindet und dort bis in die Abendstunden hinein damit verbringt durchs Wasser zu waten, in der Hoffnung die eine oder andere Forelle ans Band zu bekommen. Mir geht es dann oft so, daß ich irgendwann in der Dämmerung den Rückweg antreten möchte. Den ganzen Weg zurückzuwaten ist meistens keine gute Idee, zumindest wenn man vermeiden möchte am nächsten Tag als aufgedunsene Wasserleiche irgendwo ans Ufer getrieben zu werden. Nicht selten heißt es also indianerstyleartig irgendwo durchs Gestrüpp einen Weg zurückzufinden, bestenfalls ohne sich dabei sämtliche Knochen zu brechen.

Für solche Fälle ist eine Taschenlampe wirklich hilfreich. Ich habe mir in letzter Zeit verschiedene Lampen rausgesucht und bin nach einiger Recherche auf die Modelle der Firma LED-Lenser aus Solingen gestoßen.

Ausgewählte Modelle

Insgesamt habe ich mir die folgenden vier Modelle angeschaut:

  • LED Lenser P7r Signature
  • LED Lenser P5r Core
  • LED Lenser P5r
  • LED Lenser P3r

Die Produktbezeichnungen bei LED Lenser bedürfen einer kurzen Erklärung. Der erste Buchstabe, bei den hier getesteten Modellen also das „P“, steht für die Modellreihe. Ich habe mich für die „P“-Reihe entschieden, da sie mir zum einen optisch am besten gefallen und zum anderen die höchste Alltagstauglichkeit vermitteln. Desweiteren gibt es noch sogenannte taktische Lampen, Lampen für den Einsatz auf Baustellen und anderes Zeugs, diese Lampen haben dann entsprechend andere Bezeichnungen.

Die Zahl hinter dem „P“ gibt die Größe der Lampe an, dabei ist die Größe 3 kaum größer als ein Feuerzeug und die Größe 7 wirkt irgendwie „retro“ oder wie ein Baumarktmodell der 80er.

Das kleine „r“ steht für rechargeable, diese Lampen werden also mit einem Akku geliefert, so daß die Lampen per USB-Kabel wieder aufgeladen werden können. Desweiteren sind diese Lampen auch etwas leistungsfähiger als ihre Pendants mit Batteriebetrieb.

Die neuen Modelle können als Core– und als Signature-Variante erworben werden. Dabei ist die Core-Variante soetwas wie das Basismodell und unterscheidet sich von der Signature-Variante dadurch, daß sie weniger Schnickschnack verbaut hat. Anders als Schnickschnack kann ich das tatsächlich nicht benennen, denn die Rede ist hier von Funktionen wie z.B. Stroboskoplicht, SOS-Signal und irgendwelcher programmierbarer Funktionen, die für mich ebenso unnötig sind. Falls Sie bereits als Kind des Öfteren verloren gegangen sein sollten, ignorieren sie bitte meine Aussagen und kaufen sich unbedingt das Top-Modell mit SOS-Funktion. Für diese Zusatzfunktionen wird allerdings ein ordentlicher Mehrpreis aufgerufen. Doofe Leute kosten halt nicht nur im Alltag mehr…

Die Vorgängermodelle kommen übrigens ohne die Bezeichnungen Core oder Signature daher.

Vergleich und persönlich Meinung

Als erstes möchte ich einen Größenvergleich vornehmen, dabei spare ich mir allerdings gleich mal das Klopper-Modell der Größe 7 (siehe Titelbild), da mir diese Lampe definitiv zu groß und schwer ist um sie den ganzen Tag in meiner Tasche durch die Gegend zu pöngeln.

Von links nach rechts: P5r Core, P5r, P3r

Zweifelsfrei ist die P3r das Modell, das am wenigsten aufträgt und bequem in den meisten Taschen Platz finden sollte. Die P5r ist nur etwas größer, hat dafür aber etwas mehr Akkukapazität und die P5r Core ist nochmal etwas größer und auch schwerer. Die Core-Variante ist zwar das Nachfolgemodell der P5r, kann aber leistungstechnisch nicht mit seiner Vorgängerin mithalten.

Die folgenden Leistungsdaten sind Angaben des Herstellers:

Wie man sehen kann, hat das 7er Modell zwar rein technisch gesehen interessante Werte, wenn man aber nicht gerade als Höhlenforscher tätig ist, sind diese Werte völlig überdimensioniert. Um die Lumenangaben praktisch einzuordnen, habe ich alle Lampen unter realen Bedingungen des geplanten Einsatzzweckes getestet. Selbst mit den vermeintlich geringen Lumenwerten von 20lm ist man in der Lage seinen Weg durchs Gestrüpp zu finden, alles über 100lm reicht hierfür wirklich mehr als aus. Mit der P5r im Maximalbetrieb (420lm) wird die Nacht schließlich zum Tag und das immerhin für drei Stunden. Die dreifache Helligkeit der P7r Signature ist aus meiner Sicht reine Spinnerei, denn in der Praxis reflektiert einfach alles so sehr, daß man effektiv weniger sieht (zumindest im eigentlich interessanten mittleren und Nahbereich).

Der einzige Vorteil der P5r Core gegenüber seiner Vorgängerin liegt in der Schutzklasse IP68 gegenüber IP54 bei der P5r und P3r. Allerdings muß man dabei festhalten, daß man eine Lampe in der Schutzklasse IP54 bereits unter fließendem Wasser abspülen kann. Ich transportiere die Lampe zudem in einer relativ wasserdichten Tasche, somit reicht mir diese Schutzklasse völlig aus.

Fazit

In meiner Tasche befindet sich fortan die LED Lenser P3r, sie ist klein, leicht und liefert mit ihren 140lm wirklich mehr als genug Licht um den Weg durchs Dickicht bis zurück zum Auto phantastisch auszuleuchten. Die etwas größere P5r hingegen ist für mich die perfekte Taschenlampe für den Alltag, um abends mit dem Hund gassi zu gehen oder für einen winterlichen Waldspaziergang bis in die Abendstunden hinein.

Die neuen Modelle haben mich hingegen nicht überzeugen können, sie sind klobiger und liefern abgesehen von der höheren Schutzklasse sowie ein paar Lichtflackerfunktionen keinen echten Mehrwert.

Geladen werden alle Lampen per USB. Die jeweilige Umsetzung ist dabei allerdings – selbst innerhalb einer Generation – nicht immer einheitlich.

-

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert