Ab Mitte März beginnt in den meisten Bundesländern die Forellensaison und in kaum einer anderen Zeit des Jahres ist die Chance ähnlich groß, eine kapitale Forelle zu erwischen. Die Forellen sind durch die Anstrengungen während des Laichgeschäfts entsprechend hungrig und mit den steigenden Temperaturen steigt zudem noch der Energiebedarf. Zudem ist das Nahrungsangebot insgesamt noch recht überschaubar. Es sind wenige Insekten unterwegs und das Kleinfischaufkommen ist deutlich geringer als im Sommer. Hier stellt sich nun die Frage, welche Technik am schnellsten zum Erfolg führt. Nach der langen Schonzeit bin ich zugegebenermaßen schon an einem schnellen Fisch interessiert, auch wenn natürlich das Gesamterlebnis eines schönen Tages am Wasser im Vordergrund steht. Setzt man nun auf die Lieblingsmethode, in meinem Fall Nymphen- oder Nassfliegenfischen, oder auf die vermeintlich erfolgsversprechendere Methode, das Streamerfischen. Bei genauer Betrachtung sind die Bedingungen ideal zum Streamerfischen, da der Köder nicht wie im Sommer oder Herbst im Getümmel der Jungfischschwärme untergeht, somit deutlich mehr Aufmerksamkeit auf sich zieht und die Forellen ihren Energiebedarf mit deutlich größeren Happen zu stillen versuchen. Gern können auch verhältnismäßig große Muster gefischt werden. Der Vorteil ist die bessere Wahrnehmbarkeit und das im Schnitt deutlich kapitalere Forellen beißen. Streamer in Größen bis zu 12 cm können problemlos angeboten werden. Oft überrascht es, welche Forellen solche Ködergrößen bereits attackieren. In der Regel sind 8-10 cm allerdings ausreichend. Aus der Fliegenwahl sollte man keine Wissenschaft machen – schwarze und braune Whooly Bugger sind stets eine gute Wahl. Um Streamer dieser Größe problemlos zu werfen, funktioniert am besten eine mittlere bis schnelle 6er Rute in kleinen bis mittleren Flüssen oder eine 7er in größeren Flüssen oder Seen. Eine 7er scheint auf den ersten Blick etwas überdimensioniert, erleichtert aber das Werfen von größeren Distanzen, insbesondere bei entsprechen Windverhältnissen. Mit einer 9 Fuß Rute ist man bestens ausgerüstet. Eine besondere Bedeutung kommt meiner Meinung nach der Schnur zur. Die Länge der Keule sollte so gewählt werden, dass die Platzverhältnisse beim Werfen entsprechend berücksichtigt sind und ein guter Transport der Fliege gewährleistet ist. Bei entsprechender Fliegengröße wird der Angeltag sonst zur Strapaze. Zudem sollte die geliebte Schwimmschnur einer Sinktip-Schnur weichen. Hiermit ist deutlich flexibleres Fischen in unterschiedlichen Wassertiefen möglich. Einer der entscheidesten Faktoren bei der Frühjahrsfischrei. Zwar kann durch die Beschwerung des Streamers die Wassertiefe variiert werden, um aber auch in tiefere Rinnen und Gumpen zu kommen, ist die Sinktip unschlagbar. Als Vorfach reichen 1 – 1,5 m Fluocarbon.
Natürlich kann ein erfolgreicher Saisonstart auch mit anderen Methoden gelingen, mein Favorit bleibt aber das Streamerfischen.