Fliegenbinden hatte ich vor ein paar Jahren zum ersten mal ausprobiert und habe es ziemlich schnell sehr frustriert wieder sein gelassen. Die Ergebnisse sahen damals wirklich katastrophal aus.
Vor einiger Zeit habe ich mich allerdings erneut daran versucht und mir vorgenommen, mit den mir zur Verfügung stehenden Materialien einfach mal etwas ganz einfaches auszuprobieren und tatsächlich habe ich es nach einigen wenigen Versuchen geschafft eine relativ gut aussehende Nymphe herzustellen.
Ich habe bei diesen ersten Versuchen einfach nur eine Perle und etwas Dubbing auf den Haken gebunden, bei der vierten (oben rechts) habe ich noch zwei Federäste mit eingebunden. Diese sieht eigentlich schon ganz brauchbar aus.
Ein erstes sehr einfaches Muster binden
Ich möchte hier mal ein wirklich einfach zu bindendes Muster vorstellen, das wirklich jeder binden kann! Man benötigt hierfür nicht viel. Einen Bindestock, einen Bobbinhalter (Halter fürs Bindegarn), etwas Dubbing (links im Bild) in einer beliebigen Farbe, eine Pfauenfeder, eine Vogelfeder, Haken und z.B. Perlen aus Wolfram (engl. Tungsten) außerdem noch etwas Bindelack (oder Sekundenkleber) und eine kleine Schere.
Als erstes schiebt man eine Perle (3mm – 4mm ) auf den Haken. Anschließend folgt eine sogenannte Grundwicklung, das heißt, man wickelt Garn beginnend bei der Perle bis etwa zur Hakenspitze.
An dieser Stelle gebe ich bereits etwas Bindelack auf die Wicklung, dann verschiebt sich später beim Hakenlösen nichts!
Wenn man möchte, kann man nun zwei oder drei Federäste von der Vogelfeder entnehmen und diese als Schwanzfäden einbinden.
Dazu positioniert man die Federäste entsprechend am Haken (können auch später gekürzt werden) und wickelt das Bindegarn einmal vor und wieder zurück. Anschließend bindet man das entsprechende Pendant einer Pfauenfeder mit ein paar Wicklungen ein, so daß anschließend die Position des Bindegarns wieder auf Höhe der Hakenspitze ist.
Dieses Pfauenfedernstück wickelt man nun entgegen der Wickelrichtung des Bindefadens bis vorne zur Perle. Dazu bietet sich ein weiteres Werkzeug an (Spezielle Hechelklemme) oder nehmen Sie einfach ihre Arterienklemme.
Ab jetzt sieht unser Projekt eigentlich schon recht brauchbar aus. Den Bindefaden müssen wir nun wieder nach vorne wickeln. Machen Sie aber die Wickelabstände etwas großzügiger, Sie wollen ja nicht gleich alles wieder platt machen. Vorne angekommen wickeln Sie ruhig ein paar mal vor und hinter dem herunterhängenden Pfauenfedernast um ihn richtig zu fixieren. Anschließend schneiden oder brechen Sie den überschüssigen Rest einfach ab.
Als letztes kann man – muß man aber nicht – noch etwas Dubbing anbringen. Dazu fettet man den Bindefaden etwas ein, das geht mit Lippenbalsam oder was Sie sonst so zur Verfügung haben. Im Zweifel kann man auch einmal mit einem Pritt-Stift über den Faden gehen. Es geht letztlich nur darum, daß das Dubbing bei der Verarbeitung etwas am Faden haftet. Friemeln Sie das das Dubbing (hier reicht wirklich sehr sehr wenig) einfach durch verdrallen an den Faden.
Nun wird der Bindefaden zusammen mit dem Dubbing hinter die Perle gewickelt. Es kann gut sein, daß man zwischendurch das Dubbing nochmal etwas nachverdrallen muß.
Jetzt ist es an der Zeit, den Faden zu verknoten. Es gibt auch hierfür Spezialwerkzeug, ich finde es mit den Fingern aber einfacher. Dazu bildet man mit Hilfe von Zeige- und Mittelfinger eine Schlaufe, verdreht diese zwei-drei mal und stülpt sie dann über den Haken, direkt hinter die Perle. Leicht festziehen und gleich noch einmal, weil es made in germany ist.
Zum Schluß wird der Knoten mit etwas Bindelack zusätzlich gesichert.
Fängig ist das Muster übrigens auch!