Der Rollwurf

Seit einiger Zeit juckte es mich in den Fingern, weil ich gerne mal ein kleines youtube-Filmchen drehen wollte. Vor einigen Wochen setzte ich mein Vorhaben in die Tat um und dank meines Kumpels, der zweifelsfrei ein begnadeter Photograph ist, sind dabei zumindest ein paar brauchbare Aufnahmen gelungen. Um ihn jedoch etwas zu entlasten, muß gesagt werden, daß wir beide von Videotechnik mehr oder weniger keine Ahnung haben. Trotzdem hat er sich die Mühe gemacht und mich bei meinem Vorhaben sehr unterstützt und ich hoffe, ihn nicht völlig von der Videographie abgebracht zu haben.

Wir mussten sehr schnell erkennen, daß Videos zu erstellen gar nicht so einfach ist, wie wir bis dato dachten. Da führt man z.B. den Doppelzug verkrampft aus, weil man sich das Microkabel nicht versehentlich abreißen möchte oder man filmt in einem ungünstigen Winkel, vergißt das externe Micro einzuschalten, und und und. Das meiste davon haben wir leider erst zu Hause gemerkt. Von mehren Stunden Aufnahmematerial waren am Ende nur wenige Minuten halbwegs brauchbar.

Nichtsdestotrotz werd‘ ich die Welt natürlich an meinem „Video“ teilhaben lassen, auch wenn mir die Grenzen meiner Fähigkeiten als „Filmemacher“ mehr als deutlich wurden.

Zusammenfassung

Der Rollwurf gehört zu den wichtigsten Würfen beim Fliegenfischen. Wichtig zu verstehen ist, daß Rollwürfe nur dann vernünftig ausgeführt werden können, wenn sie in die Richtung geworfen werden, in die die Schnur auf dem Wasser zeigt. Zeigt die Schnur stromab und man möchte seine Fliege z.B. quer zur Fließrichtung präsentieren, muß zunächst die Schnur neu positioniert werden. Die verschiedenen Möglichkeiten des Neupositionierens der Schnur mit anschließend ausgeführtem Rollwurf werden unter dem Begriff Speytechniken zusammengefasst.

Der Rollwurf und der Überkopfwurf unterscheiden sich primär darin, daß beim Rollwurf kein „richtiger“ Rückwurf stattfindet und die Schnur stattdessen langsam nach hinten bewegt wird. Dadurch hat man hinten weniger Schnur, die in Form von Masse auf die Rute wirken kann, genau genommen wirkt nur der relativ kleine obere Teil des D’s auf die Fliegenrute. Der Vorwärtswurf wird nach der Bildung des D’s so ausgeführt wie beim normalen Überkopfwurf. Beinahe noch wichtiger als beim Überkopfwurf ist die Begrenzung der eingesetzten Kraft. Es ist wirklich nicht viel nötig um die Schnur rauszubringen!

Eine gute Idee ist es mit einigen Metern Fliegenschnur zunächst den Überkopfwurf auszuführen und die Kraft dabei soweit wie möglich zu reduzieren. Die entsprechenden Rutenstoppunkte liefern die Vorlage zum ausführen des Rollwurfes.

Was mich anfangs irritiert hatte, waren die teils unterschiedlichen Erklärungen und Bewegungsabläufe, die in verschiedenen Videos präsentiert wurden. Häufig kann man erkennen, daß die Rute beim Vorwärtswurf viel tiefer gestoppt wurde als die Erklärung im Video vermuten ließ. Mittlerweile habe ich verstanden, daß dies nicht unbedingt ein Widerspruch sein muß. Denn, wie ich bereits erwähnte, ist der Vorwärtswurf annähernd so, wie er auch bei einem Überkopfwurf aussehen würde. Hat der Werfer nur wenig Schnur auf dem Wasser liegen bzw. analog in der Luft, sind der Wurfweg und Wurfwinkel entsprechend klein, liegt hingegen viel Schnur im Wasser, müssen natürlich auch der Rutenweg sowie der Wurfwinkel vergrößert werden.

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