Fishpond Nomad (Mid-Lenght) Net

Je nach Gewässer und zu erwartender Fischart, trage ich manchmal einfach nur einen kleinen Alibifaltkescher mit mir herum. Zügige Bewegungen im Wasser, wie sie beim Keschern nunmal ab und an notwendig sind, werden bei solchen Faltkeschern allerdings mit einer Verformung des Metallringes quittiert, wodurch die theoretischen Öffnungsmaße des Netzes eher Wunsch als Realität widerspiegeln. Das Landen eines Fisches ist mit solchen Keschern zwar machbar, aber leider nicht sehr komfortabel.

Zu Saisonbeginn habe ich mich entschieden, wieder häufiger passendes Gerät mit ans Wasser zu nehmen und mir den Kescher von Fischpond gekauft (Maxcatch verkauft übrigens ähnliche Modelle allerdings etwa 40% günstiger).

Die Fishpond-Kescher werden in den Varianten Tailwater (mit transparentem Netz) und Riverbed Camo (mit schwarzem Netz) in verschieden lackierten Rahmen angeboten.

Die technischen Daten sehen wie folgt aus:

  • Länge: ca. 94 Zentimeter
  • Kescheröffnung: ca. 33 x 46 cm
  • Netztiefe: ca. 30 cm
  • Gesamtgewicht: 453 Gramm

Das Netzt hat somit die perfekte Größe für das Keschern heimischer Forellen.

Realitäten am Wasser

Betrachtet man den reinen Vorgang des Kescherns, bekäme das Teil von mir fünf Sterne. Alleine schon aufgrund des längeren Stieles vermindert sich das umständliche Hantieren mit der Rute, das nötig ist um den Fisch nah genug ans Netz heranzuholen. Im Vergleich zu Standardkeschern gewinnt man mit diesem Kescher ca. 40cm Reichweite, man kann den Fisch also deutlich entspannter landen, was letztlich weniger Fischverlust bedeutet.

Das Netz hat eine gute und wirklich ausreichende Größe, in der auch größere Fische (~60cm) noch bequem Platz finden. Ein Herausspringen wird dank der Tiefe effektiv verhindert. Inwiefern die Farbe des Netzes ein frühzeitiges Entdecken durch den Fisch verhindert, kann ich so ohneweiteres nicht beantworten, ich habe mich aus rein geschmacklichen Gründen für das schwarze Netz entschieden.

Leider hat so ein langer Stiel, wie er bei diesem Modell vorhanden ist, auch seine Nachteile. In meinem Fall – ich nutze den passenden Watgürtel – befindet sich der Kescher mittig auf dem Rücken, mit nach unten zeigendem Stiel. Dadurch wirkt der Kescher beim Klettern sehr störend und wird von mir – für (schwierigere) Kraxeleien am Ufer – in die Hand genommen.

Ein weiterer Nachteil macht sich beim Stromauffischen in tieferen Gewässern bemerkbar. Befindet sich der Stiel im Wasser, was ab Oberschenkeltiefe eigentlich immer der Fall sein dürfte, dann hat man häufiger das Problem einer am Stiel verfangenen Schnur. Das ist für mich der eigentlich nervigste Kritikpunkt, da sich Klettereinlagen bei mir eher in Grenzen halten.

Kaufempfehlung?

Puh, ich tue mich ehrlich gesagt schwer, den Kescher zu empfehlen. Er ist einerseits „nice to have“, andererseits aber nicht für jede Gewässer- und Geländesituation alltagstauglich. Wenn man auf die Länge, die je nach Situation sowohl der größte Vor- als auch Nachteil sein kann, verzichten kann, dann lohnt sich vielleicht ein Blick auf die günstigeren Modelle aus China bzw. die kürzeren Varianten aus der Fishpond Nomad-Reihe.

Alternativen

Für die „kurzen“ Versionen, namentlich dem Nomad Hand Net und dem Nomad Emerger Net gibt es vom chinesischen Hersteller Maxcatch auffallend ähnliche Produkte, die man mit Hilfe von Suchbegriffen wie „maxcatch carbon net“ relativ zügig auf den einschlägigen Seiten findet.

Maxcatch vs. Fishpond

Nachtrag (9. 11. 2021): Vor kurzem habe ich festgestellt, daß der Onlineshop adh einen Kescher der “Eigenmarke ADH” verkauft. Ich würde jedoch jedem Kaufinteressenten anraten einmal einen kurzen Vergleich mit dem Kescher von Maxcatch durchzuführen.

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